Heilerziehungspfleger/in

Als Heilerziehungspfleger/in erwerben Sie eine Doppelqualifikation in Pädagogik und Pflege. Sie werden zu einer Fachkraft ausgebildet, die Menschen mit geistiger, körperlicher und/oder seelischer Behinderung begleiten, um deren Eigenständigkeit zu fördern und sie zu einer möglichst selbstständigen Lebensführung im Alltag zu befähigen. Sie unterstützen die Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung, der Verrichtung alltäglicher Tätigkeiten und Freizeitbeschäftigungen oder helfen bei ihrer schulischen oder beruflichen Eingliederung. Darüber hinaus üben Sie pflegerische Tätigkeiten (Grundpflege) wie z.B. die Körperpflege, die Nahrungsaufnahme oder das An- und Auskleiden aus.

Die Heilerziehungspfleger/innen werden in der Praxisintegrierten Ausbildung (PiA) beschult. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Im Rahmen der PiA ist man in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe angestellt und arbeitet dort an einem bis drei Tagen in der Woche (abhängig vom Ausbildungsjahr). An den anderen Tagen der Woche besucht man das Berufskolleg. In der Regel erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung.

Durch den zusätzlich möglichen Erwerb der Fachhochschulreife können Sie im Anschluss an die Ausbildung auch ein Studium antreten.

Aufnahmevoraussetzungen

  • Mittlerer Schulabschluss + FOS Gesundheit und Soziales oder
  • Mittlerer Schulabschluss + zweijährige BFS Gesundheit/Soziales oder
  • zweijährige BFS Kinderpflege bzw. Sozialassistenz oder
  • Allgemeine Hochschulreife + sechs Wochen Praktikum Vollzeit oder 240 Stunden Teilzeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung
  • Berufsausbildung nicht einschlägig (= nicht im sozialpädagogischen Bereich) + sechs Wochen Praktikum Vollzeit oder 240 Stunden Teilzeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung
  • Nachweis der persönlichen Eignung durch Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses, nicht älter als 3 Monate

Ausbildungsdauer

  • 3 Jahre in Praxisintegrierter Form, in der Regel mit Ausbildungsvergütung

Einsatzmöglichkeiten / Perspektiven

  • In Tagesstätten, Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung
  • In Werkstätten für Menschen mit Behinderung und in Einrichtungen der Sozialpsychiatrie
  • In Kindertageseinrichtungen und an Schulen

Unterrichtsfächer

Berufsbezogener Lernbereich

Sechs Lernfelder, z.B.:

„Beziehungs- und Interaktionsprozesse“

„Gesundheitssorge“

„Bildungs- und Assistenzprozesse“

„Team- und Organisationsprozesse“

Berufsübergreifender Lernbereich

• Deutsch / Kommunikation

• Fremdsprache (Englisch)

• Politik / Gesellschaftslehre

• Religionslehre

 

Differenzierungsbereich

  • Angebote je nach sachlicher und personeller Ausstattung der Schule

Ausbildungsabschluss

  • Staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin/Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger
  • Erwerb der Fachhochschulreife ist möglich